‘Hufschmied’


Kunststoffbeschlag – die bessere Wahl

Vor einigen Monaten ritt ich mal wieder in unserer wunderschönen Gegend aus und genoss der Ritt sehr. Mein Dicker hatte uns schon fast nach Hause gebracht, als er plötzlich wieder lahmte. Entmutigt dachte ich sofort, daß er wieder einen Arthrose-Schub hat. Aber dem war nicht so.

Als ich die Hufschuhe abnahm, sah ich das Malheur: Die innere Hufwand des rechten Vorderhufs war leicht nach innen weggeknickt- es war das eingetreten, was ich schon lange befürchtete. Völlig ratlos rief ich den Hufschmied an, der nicht lang auf sich warten ließ.

Zu meinem Entsetzen teilte er mir mit, daß mein Dicker wieder beschlagen werden müßte, um die Hufwand im Wuchs zu korrigieren damit er wieder eine vernünftige Auflagefläche bekommt. Es widerstrebte mir zutiefst, diesem arthrosegeplagtem Pferd das Aufnageln von Hufeisen zuzumuten. Außerdem wollte ich keine Eisen mehr, da ich ja nun aus Erfahrung wußte, daß der Dicke trotz Luvex-Einlage damit nicht gut laufen können würde.

In weiser Voraussicht hatte ich  mich im Vorfeld ein wenig über andere Hufbeschläge informiert. Nämlich über Kunststoffbeschläge. Und prompt hielt mein Schmied mir so einen unter die Nase. Ich hatte auch noch die Wahl zwischen unterschiedlichen Härtegraden. Ich wählte natürlich einen gut dämpfenden Kunststoffbeschlag aus.

Kunststoff-Hufbeschlag

Durch die dünne Hufwand mußte seitlich am Beschlag ein gutes Stück abgeschnitten werden. Beim Aufnageln hat das Pferd leider einige Male gezuckt. Und es brauchte gute zwei Wochen, um sich an den Beschlag zu gewöhnen, lief dann halbwegs gut. Als nach 6 Wochen der Beschlag erneuert werden sollte, war ich verblüfft, als der Schmied mir sagte, daß der Kunststoff noch sehr gut erhalten sei und daher der Hufbeschlag wiederverwendet werden könne- das ist mir mit Eisen erst einmal vor vielen Jahren passiert. Die Hufwand war ein wenig besser nachgewachsen und der Dicke ging nach dem Schneiden und Wiederaufnageln sofort um einiges besser- zum Schluß so gut wie mit den Hufschuhen.

Als die Zeit dann um war, war ich dann schon ein wenig enttäuscht, als der Schmied mir empfahl, den Beschlag vor dem Winter wieder abzunehmen, da er sich genauso wenig zum Ausreiten im Schnee eigne wie ein Hufeisen. Ich sollte dazu erwähnen, daß ich die „Schneeeinlage“ nicht verwenden kann, da ich befürchten muß, daß die Strahlfäule dann wiederkommt. Denn schon allein durch den Steg im Beschlag kann ich den Hufstrahl sehr schlecht reinigen. Mit der Schneeeinlage würde es sicherlich noch schwieriger werden.

Also reite ich jetzt wieder mit den Hufschuhen, der Schmied kommt jetzt ca. alle vier Wochen, um die Hufe nachzuschneiden, damit die Hufwand gar nicht erst so dünn auswachsen kann. Und was soll ich sagen? Von den Hufschuhen bin ich nach wie vor begeistert – doch sollte irgendwann wieder ein Hufbeschlag fällig sein, würde ich mich jederzeit wieder für einen Kunststoffbeschlag entscheiden, da er den natürlichen Bewegungsablauf ermöglicht, eine hohe Stoßdämpfung hat und dem Huf eine großflächige Unterstützung auch im Trachtenbereich gibt.

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Artikel veröffentlicht am 31. Oktober 2011
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Die Hufpflege und der Hufbeschlag

Wenn die Hufe des Pferdes nicht in Ordnung sind, kann die Leistung des Pferdes beeinträchtigt sein. Deshalb ist eine regelmäßige Hufpflege unerlässlich- täglich durch den Reiter und ca. alle sechs Wochen durch den Hufschmied.

Die Hufe werden täglich vor und nach dem Reiten sorgfältig mit dem Hufkratzer gereinigt. Um die Hufe geschmeidig zu halten, werden sie mit Huffett oder Huföl eingepinselt, für den Hufstrahl gibt es spezielle Mittel zum Einstreichen oder Aufsprühen. Außerdem ist dafür zu sorgen, daß die Einstreu immer trocken und sauber ist, um ein Faulen des Hufstrahls zu vermeiden.

Die Arbeit des Hufschmieds besteht darin, Mängel des Hufs und der Beinstellung festzustellen und zu korrigieren. Je nach Ausmaß der Arbeit und der Bodenverhältnisse entscheidet er, ob Hufeisen nötig sind.

Diese werden angebracht, damit der Hufsohlenrand nicht abgenutzt wird. Es wird zwischen Heiß- und Kaltbeschlag unterschieden. Die Wahl liegt in der Kompetenz des Hufschmieds, wobei der Heißbeschlag vorzuziehen ist.

Beim Kaltbeschlag wird das Hufeisen nach den exakten vorher abgenommenen Maße des Hufes vom Schmied vorgefertigt.

Beim Heißbeschlag wird das Hufeisen vorgebogen und dann am Pferd in heißem Zustand aufgelegt. Anhand der Brandspuren werden Unebenheiten beseitigt und das Eisen dann aufgenagelt.

Zuvor wird der Huf zurückgeschnitten, wieviel entscheidet der Hufschmied nach Abnutzung des Hufes, der Hufqualität und der Hufform.

Soll ein Spezialbeschlag verwendet werden, um Mängel auszugleichen, wird ein Tierarzt dem Hufschmied die nötigen Anweisungen geben.

Es ist also regelmäßig ein Hufschmied zu rufen. Leider gibt es immer wieder Pferdehalter, die selbst Hand an die Hufe ihrer Pferde legen, um diese auszuschneiden. Obwohl dies inzwischen gesetzlich verboten ist:

Hufbeschlagsgesetz vom 19.04.2006, gilt seit 1. Januar 2007: Der Hufbeschlag wird definiert als die Gesamtheit aller Verrichtungen am Huf, die über bloßes Säubern hinausgehen. Das bedeutet im Zuge dessen auch eine Beschränkung der Tätigkeiten auf staatlich anerkannte Hufschmiede. Das wiederum bedeutet, dass jegliche hufpflegerische Handlung – auch am eigenen Pferd – durch andere Personen als autorisierte Hufschmiede verboten ist.

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Artikel veröffentlicht am 14. März 2010
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Fehlstellungen der Pferdebeine

Die Richtung der Pferdebeine im Stillstand in Bezug auf den Boden versteht man als Beinstellung. Fehlstellungen können den Wert des Pferdes und auch seine Leistungsfähigkeit stark beeinflussen. Auch stellen sie einen mehr oder weniger ernsten Defekt dar.

Fehlstellungen können zu einer extremen Abnutzung der Gelenke, manchmal auch zu äußeren Verletzungen führen. Ein guter Hufschmied kann von Fohlenbeinen an Fehlstellungen positiv beeinflussen.

Häufige Fehlstellungen:

Fehlstellungen der Pferdebeine Korrekte Beinstellung Bodeneng Bodenweit
1. Korrekte Beinstellung
2. Bodeneng
3. Bodenweit

Fehlstellungen der Pferdebeine Hinterständig Vorderständig Unterständig

4. Hinterständig
5. Vorderständig (Unterständig)

Fehlstellungen der Pferdebeine Rückständig Rückbiegig Steiles Vorderknie

6. Rückständig
7. Rückbiegig
8. Steiles Vorderknie

Fehlstellungen der Pferdebeine Vorbiegig Rückgebogenes Knie Lang gefesselt Kurz gefesselt

9. Vorbiegig
10. Rückgebogenes Knie
11. Lang gefesselt
12. Kurz gefesselt

Fehlstellungen der Pferdebeine Korrekte Beinstellung Bodenweit

13. Korrekte Beinstellung
14. Bodenweit

Fehlstellungen der Pferdebeine Bodeneng Knieeng Knieweit

15. Bodeneng
16. Knieeng
17. Knieweit

Fehlstellungen der Pferdebeine Vorne X-Beinig Vorne O-Beinig Hinten zehenweit

18. Vorne X-beinig
19. Vorne O-beinig
20. Hinten zehenweit

Fehlstellungen der Pferdebeine Hinten zeheneng Kuhhessig Faßbeinig

21. Hinten zeheneng
22. Kuhhessig
23. Faßbeinig

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Artikel veröffentlicht am 3. März 2010
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